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Gastroskopie

Was ist eine Gastroskopie?

Die Gastroskopie ist die endoskopische Untersuchung der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarmes. Die Untersuchung wird deshalb korrekt auch Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD) genannt. Sie ist eine risikoarme Routineuntersuchung, die auch für Schwerkranke geeignet ist. Eine Altersbegrenzung gibt es nicht.

Vor der Behandlung

Für die Untersuchung ist eine schriftliche Einverständniserklärung erforderlich. Damit der Magen genau beurteilt werden kann, muss er frei von Speiseresten sein. Hierzu darf der Patient/die Patientin mindestens sechs Stunden vor der Untersuchung nichts essen und zwei Stunden zuvor nicht trinken oder rauchen. Die Gastroskopie dauert insgesamt 8 bis 10 Minuten. Zunächst wird der Rachen mit einem örtlichen Betäubungsmittel besprüht, um den Würgereiz beim Einführen des Gerätes zu unterdrücken. Anschließend verabreichen wir in der Regel ein Beruhigungsmittel mit einer Spritze, so dass der Patient die Untersuchung nahezu nicht mitbekommt. Wir verwenden hierzu Disoprivan (Propofol®) und ggf. Midazolam (Dormicum®). Auf Wunsch kann diese Spritze natürlich auch weggelassen werden. Es erfolgt routinemäßig eine kontinuierliche Sauerstoffgabe über eine Nasensonde.

Die Behandlung

Während der Untersuchung werden einerseits der Sauerstoffgehalt des Blutes sowie der Puls des Patienten (Pulsoxymetrie) sowie andererseits der Blutdruck kontinuierlich und automatisch überwacht. Notfallmedikamente inkl. Infusionen und Beatmungsset stehen für den Bedarfsfall zur Verfügung, müssen aber nahezu nie eingesetzt werden.
Der Patient/die Patientin liegt schließlich bequem in Linksseitenlage, wenn das Gastroskop über den Mund eingeführt wird – dies erfolgt in aller Regel ohne Ihr Zutun, d. h. Sie müssen keinen „Schlauch schlucken“! Das Gerät wird von uns sanft eingeführt. Es besteht aus einem weniger als einem Zentimeter dünnen Schlauch mit Glasfaseroptik als Lichtquelle, einer Spül- und Absaugvorrichtung, einem Arbeitskanal durch den Miniaturzangen oder –schlingen eingeführt werden können sowie einem Videosystem zur Übertragung der Bildsignale auf einen Monitor. Das Instrument ist sehr biegsam und kann an der Spitze mittels Stellrädern in allen Ebenen abgewinkelt und damit gesteuert werden.
Das Gastroskop wird bis in den Zwölffingerdarm vorgeschoben. Hier wie auch im Magen entnehmen wir – von einigen Risikopatienten abgesehen – routinemäßig kleine Gewebeproben, welche anschließend an die Gemeinschaftspraxis für Pathologie Prof. Dr. Stömmer, Dr. Erhardt & Kollegen in Augsburg, Hermanstr. 1 geschickt und histologisch ausgewertet werden (unter anderem auf Helicobacter pylori). Sofern wir im Rahmen der Untersuchung einen Polypen entdecken, tragen wir diesen in gleicher Sitzung mittels Diathermieschlinge ab, sodaß eine Wiederholung der Gastroskopie vermieden werden kann. Diese Polypektomie wie auch die Probenentnahmen sind, wie die gesamte Gastroskopie, völlig schmerzlos. Zur genauen Beobachtung der Schleimhaut ist es erforderlich, dass der Magen durch Einblasen von Luft entfaltet wird. Diese Luft wird vor Beendigung der Untersuchung weitgehend wieder abgesaugt.

Nach der Behandlung

Im Anschluss an die Untersuchung werden die Patienten/ Patientinnen in der Praxis überwacht, bis das Beruhigungsmittel weitgehend abgeklungen ist (mind. 60 Minuten). Hierzu stehen Liegen in eigenen Kabinen zur Verfügung. Da das Beruhigungsmittel die Reaktionszeit verlängert, dürfen Patienten/ Patientinnen, auch wenn sie sich subjektiv wieder „fit“ fühlen, die Praxis ausschließlich in Begleitung einer volljährigen, namentlich dokumentierten Bezugsperson oder in Ausnahmefällen, in Begleitung eines Taxifahrers (Taxinummer wird dokumentiert) die Praxisräumlichkeiten verlassen. Bis ca. 6 Uhr morgens des Folgetages darf weder aktiv am Straßenverkehr teilgenommen, noch eine Maschine bedient werden.

Mögliche Komplikationen

Das Risiko der Gastroskopie ist verschwindend gering. In der Literatur beschrieben sind jedoch folgende Komplikationen:

  • Verletzung der Magenwand bis hin zur Durchstoßung (Perforation).
  • Verlängerte oder stärkere Blutung nach Entnahme von Gewebeproben oder Abtragung von Polypen (die im Magen allerdings selten sind).
  • Störung der Atemfunktion und/oder des Herz-/Kreislaufsystems als Reaktion auf die Prämedikation.
Entsprechende Gegenmittel stehen bei uns bei jeder Untersuchung zur Verfügung.

Übrigens: Röntgenuntersuchungen des Magens mit Kontrastmittel, Computertomographie oder Kernspintomographie sind keine gleichwertigen Alternativen zur Gastroskopie!

In der stadtklinik im diako führen wir im Rahmen eines kurzstatioonären Aufenthaltes auch Ligaturbehandlungen von Ösophagusvarizen durch und legen PEG-Sonden zur dauerhaften enteralen Ernährung (Fresenius-PEG-Sonden, Fadendurchzugsmethode). Auf Wunsch organisieren wir auch die weitere ambulante Versorgung mit Nährlösungen und Verbrauchsmaterial.